Eines Tages taucht ein schöner großer, roter Kater bei einer unserer Pflegestellen auf. Es dauert nicht lang, bis ihn der Hunger in die Falle trieb. Die Untersuchung bei der Tierärztin ergab, dass er vollkommen gesund ist.
Der Fund wurde natürlich behördlich gemeldet und der Kater auch in den entsprechenden Foren inseriert. Leider haben sich die Besitzer nie gemeldet.
So durfte er nach Ablauf der Behaltefrist zu einer liebe Freundin unseres Vereins übersiedeln. Nach drei Tagen der Anruf: „Es geht nicht, ich bin auf den Kater allergisch“. Trotzdem durfte er dort bleiben, bis wie neue Adoptanten für ihn gefunden haben, Danke Steffi!
Wir haben uns sehr gefreut, dass sich ein Paar gemeldet hat, dass ihm das Paradies bieten konnte: ein netter und freundlicher Kater, ein Hund, der Katzen mag, Dosenöffner, die über entsprechende Erfahrung verfügen und ihm nur das Beste angedeihen lassen. Und das Beste: ein SUPER geschützter Freigang im Garten!
Nach ein paar Tagen der Alarmruf: „Dusty setzt sehr oft kleine Mengen Harn ab“. Nach einer Beratung haben wir entschieden, Dusty zum Tierarzt zu bringen. Leider war er noch „unnahbar“, so dass das Einfangen und in den Transporter setzen zur Jagd mutierte.
Medizinisch konnten die Tierärzte bis auf eine stressbedingte Blasenentzündung und die Bildung von Struvit-Kristallen keinen Grund feststellen und meinten, dass dies auch der Stress des Umzugs sein könnte. Mit den verordneten Medikamenten besserte sich die Situation rasch und Dusty wurde auch zutraulicher.
Doch nach dem ersten Freigang das nächste Problem: „Dusty hat den Zaun beschädigt als er ausbrechen wollte“. Wir baten die Adoptanten, die Prozedur der Vergesellschaftung und des Freigangs einfach noch mal von vorne zu beginnen. So musste er die nächsten Tage und Wochen im Büro verbringen. Ganz langsam gewöhnte er sich an die neuen Dosenöffner und den geregelten Tagesablauf. Und so durfte er auch wieder zu seinen tierischen Freunden. Als auch dies funktionierte, kam der erste neue Versuch mit dem Freigang. Und siehe da: plötzlich war auch das kein Problem mehr.
Er genießt die Zeit im Garten, spielt und schläft mit seinen tierischen Kumpels und hindert das Frauli an der Arbeit im Heimbüro 🙂
Nicht nur die Adoptanten, sondern auch wir sind sehr froh, das Dusty eingesehen hat, dass es ihm dort wie im Paradies geht und er nicht mehr ausbrechen muss.
Und die Moral von der Geschichte:
Gerade bei schon etwas älteren Tieren braucht man viel Zeit, Geduld und Liebe. Dann funktioniert es auch mit Vergesellschaftung und Gewöhnung an den Feigang!